Woher weiß ich was ich mit meinem Leben mache?

Woher weiß ich was ich mit meinem Leben mache?

„Wir sollten endlich begreifen, dass es kein Luxus ist, sondern eine Notwendigkeit, sich regelmäßig die Frage zu stellen: Wer bin ich und was gehört zu mir?“ - Psychotherapeut Uwe Böschmeyer
In dem Sprichwort des Psychotherapeuten Uwe Böschmeyer wird klar, dass es der Grundbaustein eines selbstbestimmten Lebens ist, zu wissen wer man ist und wie man sein Leben gestalten möchte. Die Entwicklung diese Entscheidungen zu treffen und die eigenen Potentialen auszuleben, findet in den ersten 6 Lebensjahren statt. Bei unstabilen Familienverhältnissen oder Anpassung kann dies dazu führen, dass diese Frage aufkommt: „Wann komme ich endlich an und was möchte ich überhaupt?“. Das schöne an unserer Psyche ist, dass wir alle Prägungen und Entwicklungsstörungen aufarbeiten und nachholen können. Heute möchte ich dir näher bringen, wodurch diese Unwissenheit entsteht, aber auch wie wir Sie nutzen können um uns selbst kennenzulernen.

 

Entstehung und Verlust der Potentialen

In den ersten 6 Jahren des Lebens werden die Grundpfeiler für eigene Potenzialen und Willensstärke entwickelt. Das heißt man lernt selbst Entscheidungen zu treffen, dafür Verantwortung zu übernehmen und dies durchzusetzen. Um freiwillig ins kalte Wasser zu springen, sollte der Rest des Lebens ein sicheres Terrain sein. Denn wenn man den Tauchgang verliert, hat man nichts mehr zum Überleben übrig. Somit wird klar, dass auch hier wieder entscheidend ist, wie die Verhältnisse und der Umgang in der Kindheit waren. Wurde man Überbehütet, konnte man nie eigene Entscheidungen treffen oder musste man sich anpassen, aus Angst des Familienverlustes? Ein Kind passt sich immer seinem Umfeld an und dadurch auch den Verhältnissen.
In der psychologischen Wissenschaft wurde dieses Phänomen an einem Neugeborenen getestet. Es wurde einem Taubstummen gegeben, der sich um das Baby gekümmert hat. Nach dem das Kind 4Jahre alt war, kam es das erste Mal mit der normalen Zivilisation in Kontakt. Dort stellten die Wissenschaftler fest, dass das Kind nie gelernt hatte zu sprechen, obwohl das Potential dazu in ihm gewesen wäre. Woher soll man denn auch Dinge lernen, wenn man es nie gezeigt bekommt?

Findungsphase in der Pubertät

Die Entstehung des eigenen und freien Willens wird in der Kindheit entwickelt. Da der Trieb zur eigenen Verwirklichung sehr stark ist, entweicht die Kraft des Selbst in der Pubertät erneut und versucht sich zu entfalten. Hierbei wäre es wichtig zu lernen sich selbst zu spüren, um zu wissen wer man ist und was man möchte.
Der große Haken an der ganzen Sache ist, dass nach der psychologischen Entwicklung die Pubertät der Zeitraum ist, in dem man lernt sich von der Familie abzunabeln und zu distanzieren. Beim aufeinandertreffen zweier Gegensätze muss einer wieder weichen. Man hört das oft in Formen der starken Distanzierung oder der Klammerung.
Ein Münchner Theologie hat uns dies bildlich an seinem Sohn gezeigt. Stolz und voller Freude predigte er von seinem neugeborenen Sohn, welcher auch ein prächtiger Theologe werden sollte. Nach vielen Jahren wurde der geliebte Sohn durch die Einschränkungen und den Druck in die entgegengesetzte Richtung getrieben. Er wurde zum Stripper des Münchner Nachtlebens und versuchte stetig herauszufinden wer er eigentlich war.

Alle 7 Jahre gibt es Veränderung

Die Entwicklung des Menschen kann man in 7-Jahresschritte einteilen. Dort werden unterschiedliche psychische Entwicklungen durchlebt, welche starke Auswirkungen auf das spätere Leben und damit auch der Entfaltung haben können. Hier kann gedeutet werden in welcher Lebensphase eine Prägung entstanden sein könnte.

> 0-7 Jahre:      Geborgenheit
> 7-14 Jahre:    Ablösung (Schulzeit)
> 14-21 Jahre:  Neugier (Ausprobieren)
> 21-28 Jahre:  Suche (Berufswahl/Beziehung)
> 28-35 Jahre:  Bewährung (Wohnung/Kinder)
> 35-42 Jahre:  Reflexion (Wo stehe ich?)
> 42-49 Jahre:  Abgrenzung (Mid-life-crysis, Neuorientierung)
> 49-56 Jahre:  Weitblick (aus Krisen gestärkt sein, Bewusstsein was uns gut tut)
> 56-63 Jahre:  Leichtigkeit (wir brauchen nichts beweisen, wir werden verständnisvoll und tolerant)

Wer bin ich und bis wann sollte ich wissen, was ich möchte?

Auf der Suche nach uns selbst stoßen wir immer wieder auf die gleichen Fragen. Was will ich?, Wer bin ich?, Wann komme ich endlich an?, …..
Da wird man doch schier verrückt, wenn man mit 26 Jahren noch nicht mal den richtigen Beruf gefunden hat und die Freunde schon das dritte Kind bekommen, Haus gebaut und geheiratet haben. Da geht einem durch den Kopf, ob man denn gar nichts kann. In der Psychologie spricht man von der magischen 28. Bis dahin sollte man wissen in welche Richtung man geht, um diese bis 35 umzusetzen. Die sogenannte „Bewährungsphase“. Heilung kann nur erfolgen, wenn man anfängt sich selbst zu spüren und dadurch auch kennenzulernen. Durch das eigene Kennenlernen, wird immer klarer, welcher Typ ich überhaupt bin und welche Abläufe in dem eigenen Leben voranschreiten. Dann wird aus dem Dauerschleifen „Ja“ auch mal ein ernstgemeintes „Nein“.

 

Weißt du auch nicht wer du bist, oder hast das Gefühl endlich ankommen zu wollen? Eine psychologische Beratung kann dir dabei helfen.

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