Was Träume über unser Seelenleben verraten
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Was Träume über unser Seelenleben verraten
Alle Menschen träumen. Manchmal wachen wir schweißgebadet aus einem Alptraum auf, manche Träume inspirieren uns, über andere rätseln wir und häufig erinnern wir uns am nächsten Morgen gar nicht mehr an sie. Schon Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse wusste: „Der Traum ist der königliche Weg zu unserer Seele.“ Deshalb möchte ich mich gerne in meinem heutigen Beitrag diesem Thema widmen.
Träume im Wandel der Zeit
Träume haben Menschen schon immer fasziniert. Bereits der altägyptische König Merikare (2170 v. Chr.) betrachtete Träume als Hinweis auf künftige Ereignisse. In der Antike war man der Annahme, dass Träume je nach Inhalt einer göttlichen oder einer dämonischen Quelle entspringen. Die umfangreichste Sammlung an Traumdeutungen umfasst mit 11 Tafeln das „Assyrische Traumbuch“.
Im 18. Jahrhundert – dem Zeitalter der Aufklärung – wurden Träume vor allem von Philosophen als verworrene Fantasiegebilde abgetan. Fast zeitgleich gab es jedoch eine Gegenbewegung von Dichtern, zum Beispiel mit Gotthilf Heinrich von Schuberts einflussreichem Werk „Die Symbolik des Traumes“. Auch Märchen erfreuten zunehmend sich großer Beliebtheit, denken wir beispielsweise an die Gebrüder Grimm.
Am 4. November 1899 erschien Freuds Buch „Die Traumdeutung“. Hierin stellte der Vater der Psychoanalyse seine neuartige Traumtheorie vor, die von einem Zusammenhang zwischen den Träumen eines Menschen und seiner persönlichen Geschichte ausgeht.
Bis heute spielt die Traumanalyse in der Psychoanalyse, in der Analytischen Psychologie, aber auch in der Gestalttherapie eine bedeutende Rolle.
Unsere Träume – Gefühle in bewegten Bildern
Freud war der festen Überzeugung, dass sich in unseren Träumen unsere geheimsten Wünsche und Ängste zeigen, allerdings in Form von Symbolen und Bildern. Sie zeigen uns – zunächst in verschlüsselter Form – unsere Gefühle, Überzeugungen, Konflikte oder Gedankenmuster, die tief im Unbewussten verborgen liegen, aber dennoch tagsüber unser Denken, Fühlen und Verhalten leiten. Umgekehrt verarbeiten wir in unserem Träumen das, was wir am Tag erlebt haben.
Es lohnt sich meiner Meinung nach, sich mit seinen Träumen näher zu beschäftigen, um die Symbolik dahinter zu entschlüsseln. Ich selbst bin ein großer Fan von Traum-Tagebüchern und halte nach dem Aufwachen meine Träume schriftlich fest. Mit der Zeit lassen sich so durchaus Muster erkennen und das ein oder andere Traum-Rätsel lässt sich eventuell auflösen. Ein Traum-Tagebuch hilft auch, sich mit der Zeit immer besser an seine Träume zu erinnern.
Träume als verschlüsselte Botschaften
Gemäß Freud haben die Traumsymbole auch die Aufgabe eines „Zensors“. Botschaften unseres Unterbewusstseins, die uns zu sehr erschüttern würden, teilt es uns sozusagen „zensiert“ mit - verschlüsselt durch Bilder und Symbole. Das kann uns auch schützen, weil wir vielleicht noch nicht bereit für die Botschaft sind. Dies bezeichnet man als Überlebensstruktur.
Um es mit Wikipedia auf den Punkt zu bringen:
„Als Zensur wird in der Psychoanalyse eine seelische Instanz bezeichnet, die unbewussten Wünschen den Zugang zum Bewusstsein verwehrt. Diese Wünsche können nur in einer abgewandelten bzw. entstellten oder maskierten Form das Bewusstsein erreichen. Der Begriff der Zensur wurde von Sigmund Freud vor allem in der Traumdeutung aufgegriffen.“
Kleine Notiz am Rande: Zu Freuds Zeiten mussten beispielsweise Zeitungsartikel noch vor Erscheinen durch die kaiserliche Zensur – Unliebsames wurde geschwärzt und auch mit den Schwärzungen gedruckt, was dem Leser das eine oder andere Rätsel aufgab und auch zu Spekulationen verleitete.
Was passiert im Gehirn, wenn wir träumen?
Unser Gehirn ist rund um die Uhr aktiv – auch wenn wir schlafen. Während des Schlafs durchlaufen wir unterschiedliche Schlafphasen, in denen wir auch unterschiedlich träumen.
Während wir am Einschlafen sind, vor uns hindösen oder Schäfchen zählen, gleiten wir vom Leichtschlaf in die Tiefschlafphase. Jetzt ist der Körper entspannt und unser Gehirn weniger aktiv. Deshalb sind unsere Träume in dieser Phase häufig kurz und eher abstrakt.
Auf die Tiefschlafphase folgt der sogenannte REM-Schlaf. REM steht für „rapid eye movement“ und bedeutet schnelle Augenbewegungen bei geschlossenen Lidern. In dieser Phase sind unsere Träume emotional am intensivsten. Unser Gehirn ist dabei aktiv und auch höchst kreativ. Schließlich träumen wir manchmal auch Szenen und Bilder, die mit unserer Lebenswelt (scheinbar) wenig bis gar nichts zu tun haben.
Was tun bei regelmäßig wiederkehrenden Alpträumen?
Kehren Alpträume immer wieder und entwickeln sie eine Art Eigenleben, haben sie sich von der Verarbeitung des Erlebten entkoppelt. Ursache hierfür kann beispielsweise eine psychische Belastungsstörung sein.
Oft ist es hier hilfreich, sich Gedanken darüber zu machen, wie die Geschichte eines Alptraums so verändert werden kann, dass sie nicht mehr bedrohlich erscheint. Hierbei kann eine psychologische Beratung sehr hilfreich sein.
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