Warum haben wir ein schlechtes Gewissen?

Warum haben wir ein schlechtes Gewissen?

Den jetzigen Moment wahrzunehmen und zu lauschen ist nicht mehr normal, stattdessen leben wir mehr nur noch in unserem Kopf und den Gedanken. Der Kopf der aus einem einzelnen Gedanken uns in Angst, Schuldgefühle und Verwirrung treibt. Doch wieso haben wir eigentlich so oft ein schlechtes Gewissen?

 

Der psychologische Ursprung

In der Forschung der Psychologie sind schwere Gewissensbisse und plagende Schuldgefühle meist auf die Kindheit und Erziehung zurückzuführen. Es können auch traumatische Erlebnisse aufgrund von ungesunden Beziehungen oder Erfahrungen solche Schuldgefühle auslösen.

Es können also unterschiedliche Erfahrungen auch in unterschiedlichen Situationen einem das Gefühl geben sich immer schuldig zu fühlen und sich selbst zu hinterfragen.

Bist du beispielsweise in einer Beziehung in der dein Partner dich immer wieder verlässt, aufgrund deiner Taten und Handlungen und dir die Schuld zuweist, kann das Auswirkungen auf den späteren Umgang mit gleichen Situationen haben. Dabei werden wir innerlich oft von anderen getriggert durch ihre Sätze, wie zum Beispiel: „Ach wärst du nur ein Junge oder ein Mädchen geworden, …“, „wegen dir muss ich jetzt, …“ , „wenn du gut sein willst, dann musst du, …“.

 

Die Regeln und ihre Marionettenspieler

In unserer Gesellschaft gibt es unterschiedlichste Normen und Regeln, die uns Aufschluss über ein gutes oder schlechtes Leben geben. Dabei ist es für unseren Kopf egal, ob die Regel von der Kirche, dem Familienkodex oder der Gesellschaftsnorm stammt, sobald wir diese brechen, laufen wir Gefahr ausgegrenzt zu werden. Nur wer sich an die strikten Regelungen hält, sorgt für ein „friedliches“ Zusammenleben. Regeln und Normen entstehen immer und überall, wo Menschen zusammenkommen, Familien, Gemeinden etc. 

Dabei ist uns oft gar nicht bewusst, dass für uns normale Normen uns eigentlich in unserem Tun und Handeln einschränken und wir daher ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn wir intuitiv anders gehandelt haben. Beispiele für solche Regeln: „Man tanzt nicht aus der Reihe“, „Man sollte andere nicht kritisieren“.

 

Der Krieger im Kopf

Schuldgefühle entstehen immer durch eine Bewertung der Situation im Kopf. Diese Bewertung wird uns oft durch erlernte Denkweisen abgenommen, was ist richtig und was tut man nicht. Deshalb haben wir oft schnell das Gefühl egoistisch zu handeln, wenn wir auf uns selbst achten oder denken immer zustimmen zu müssen und jedem Hilfe zu leisten. 

Dabei ist der erste Schritt die eigene gelernte Denkweise zu hinterfragen, was wir für unsere Wahrheit halten. Woher stammen denn überhaupt meine Überzeugungen, ist es weil ich es für mich entschieden habe oder weil es mir immer so gesagt wurde? Passt du deine Überzeugung immer dem Jetzt an, hast du stets weniger mit dir herum zu tragen und brauchst dir nicht immer ein schlechtes Gewissen im Kopf zu machen, nur aufgrund von veralteten Normen.

 

Tipps wie man mit Schuldgefühlen umgeht

Wenn du anfängst dich deinen Schuldgefühlen zu stellen und sie dir anzuschauen, wirkt das am Anfang beängstigend und ist anstrengend. Das ist aber ganz normal, immerhin lässt du alles, was du „gelernt“ hast und als deine Wahrheit angesehen hast erst einmal fallen, bis du deine eigenen Regeln und Normen gefunden hast. Dass du zu Beginn mit Unsicherheit, Wanken und Ungewissheit kämpfst sollte dich nicht von deinem Ziel abbringen. 

Wichtig ist, sich erst einmal klar zu werden, was du von deinen Eltern gelernt hast und was dich seit deiner Kindheit schon begleitet hat. Im nächsten Schritt beobachte in Momenten der Schuldgefühle deine eigenen Selbstzweifel. Schau dir an, warum du denkst etwas falsch gemacht zu haben, gleichzeitig ist wichtig herauszufinden, was du von dir selbst eigentlich erwartet hättest. Dabei ist es auch wichtig, nicht die eigene Schuld wieder anderen zuzuschieben, um sich wieder besser zu fühlen, sondern sich selbst auch verzeihen zu können. Schaust du dir stetig dieses Spiel an, wirst du in deinem Tun und Handeln immer sicherer und lernst mit dir und deinen Beurteilungen umzugehen.

 

Brauchst du Hilfe zu lernen mit dir und deinen Schuldgefühlen umzugehen oder plagen dich die Normen deiner Vorfahren und du kannst nicht loslassen? Eine psychologische Beratung kann dir weiterhelfen.

Zurück

Wie geht es jetzt weiter?

Über meinen Onlinekalender kannst du ein kostenloses Erstgespräch mit mir vereinbaren, bei dem wir uns kennenlernen. Ich rufe dich an deinem Wunschtermin an und wir besprechen dann, wie ich dir weiterhelfen kann.