Vier Kerzen im Advent – Liebe

Vier Kerzen im Advent – Liebe

Der Begriff Liebe entspringt vermutlich dem mittelhochdeutschen Begriff „liep“, was Gutes, Angenehmes und Wertes bedeutet. Im Indogermanischen gab zudem es den Ausdruck „leubh“, der für Gernhaben, Liebhaben und Begehren steht. Auf jeden Fall steht das Wort Liebe für stärkste Zuneigung und Wertschätzung. Mit meinem Blogbeitrag zum dritten Advent möchte ich meine Gedanken zum Thema Liebe mit euch teilen.

 

Der dritte Advent – Liebe

„Leise und traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort. „Ich heiße Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollen.“ Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht …“  

Was ist Liebe?

Befragen wird hierzu kurz wieder einmal Wikipedia:

„Nach engerem und verbreitetem Verständnis ist Liebe ein starkes Gefühl, mit der Haltung inniger und tiefer Verbundenheit zu einer Person (oder Personengruppe), die den Zweck oder den Nutzen einer zwischenmenschlichen Beziehung übersteigt und sich in der Regel durch eine entgegenkommende tätige Zuwendung zum anderen ausdrückt. Das Gefühl der Liebe kann unabhängig davon entstehen, ob es erwidert wird oder nicht. Hierbei wird zunächst nicht unterschieden, ob es sich um eine tiefe Zuneigung innerhalb eines Familienverbundes (Elternliebe, Geschwisterliebe) oder um eine Geistesverwandtschaft handelt (Freundesliebe, Partnerschaft) oder aber um ein körperliches Begehren gegenüber einem anderen Menschen (Eros). Dieses Begehren ist als körperliche Liebe eng mit der Sexualität verbunden, die jedoch nicht unbedingt auch ausgelebt zu werden braucht (vgl. platonische Liebe).“

Liebe in der Partnerschaft wandelt sich

Zwei Menschen begegnen sich und verlieben sich – womöglich Hals über Kopf – ineinander. Sie begehren sich, können nicht genug voneinander bekommen und fühlen sich wie im siebten Himmel. Mit der Zeit lässt das wilde Begehren zwar nach, aber es vertieft sich das gegenseitige Vertrauen und das Gefühl der Geborgenheit. Die Bindung zwischen den Partnern wird tiefer und inniger – dafür müssen sie jedoch einiges tun.

Warum Partnerschaften und die Liebe scheitern

Laut dem amerikanischen Psychologie-Professor John Gottman ist einer der traurigsten Gründe, warum eine Ehe bzw. Partnerschaft zu Ende geht, dass keiner der Partner ihren Wert erkennt, ehe es zu spät ist. Wir nehmen die Beziehung als etwas Selbstverständliches und geben ihr nicht die nötige Nahrung und den Respekt, den sie eigentlich verdient und braucht, um zu wachsen.

Welche Faktoren beeinflussen eine Beziehung negativ?

Vier Faktoren können eine Beziehung schwer beschädigen. Gottmann nennt sie die „vier apokalyptischen Reiter“.

  • Kritik

Im Gegensatz zu einer Beschwerde, die sich auf ein konkretes Verhalten in einer bestimmten Situation bezieht, geht Kritik häufig tiefer und greift häufig die Persönlichkeit des Partners an.

Nicht selten beinhaltet Kritik auch Schuldzuweisungen. Wird sie zur Gewohnheit, ebnet sie den anderen, gefährlicheren apokalyptischen Reitern den Weg.

  • Verachtung

Egal, in welcher Form Verachtung auftritt, ob als Verfluchen, genervtes Augenrollen, Verhöhnen oder als respektloser Humor, ist sie Gift für jede Partnerschaft. Wie soll man eine liebevolle Beziehung führen und Probleme gemeinsam lösen, wenn ein Partner sich durch den anderen abgelehnt und abgewertet fühlt?

  • Rechtfertigung

Rechtfertigung kann eine Methode ist, den Partner zu beschuldigen. In der Folge können Konflikte eskalieren. Ein Beispiel hierfür wären Sätze wieder diese: „Mit mir ist alles in Ordnung. Du und deine schlechte Laune verderben uns den Abend.“

  • Mauern

Mauern geschieht immer dann, wenn einer der Partner sich zurückzieht und den anderen mit einem Konflikt allein lässt, statt ihn gemeinsam zu bewältigen. Längerfristig wird man mit diesem Verhalten keinen gemeinsamen Weg mehr finden.

Wie eine glückliche Beziehung gelingen kann

Was können Liebende für eine glückliche Beziehung tun? John Gottmann gibt in seinem Buch „Die 7 Geheimnisse einer glücklichen Ehe“, schöne Anregungen, wie eine Partnerschaft gelingen kann.

  • Mache dich mit deinem Partner vertraut

Häufig haben Ehepartner nur sehr ungefähre Vorstellungen von den Freuden, Vorlieben, Abneigungen, Ängsten und Anstrengungen des andern. Dieses Wissen ist aber von essenzieller Bedeutung. Gottmann nennt es „die Partnerlandkarte“.

Nehmt euch die Zeit und lernt euch wirklich kennen. Tauscht euch auch im Alltag regelmäßig aus und erzählt euch gegenseitig, was euch freut, was euch plagt oder welche Dinge euch gerade besonders beschäftigen – auch und gerade außerhalb der Partnerschaft.

  • Pflegt die Bewunderung und Zuneigung füreinander

Dies sind die beiden wichtigsten Bestandteile einer erfüllten Beziehung. Auch wenn man manchmal an den kleinen Macken des Partners fast verzweifelt, so ist das Grundgefühl für den anderen doch Zuneigung, Respekt und Bewunderung.

  • Wendet euch einander zu

Meist nicht einmal aus Boshaftigkeit, vielmehr aus Gedankenlosigkeit gehen wir im Laufe einer langen Beziehung über die emotionalen Bedürfnisse des Partners hinweg. Deshalb sollten wir mehr auf die Zeichen achten, den Wunsch nach Aufmerksamkeit oder Unterstützung wahrnehmen und sich dem Gegenüber zuwenden.

  • Lasst euch von eurem Partner beeinflussen

Sich von seinem Partner beeinflussen zu lassen, bedeutet es zuzulassen, voneinander lernen zu können. Dies setzt ein Miteinander auf Augenhöhe voraus und die Wertschätzung der Fähigkeiten und Talente, die die Partner jeweils einbringen.

  • Löst eure Konflikte möglichst liebevoll

Das bedeutet Ruhe bewahren, sich nicht im Ton zu vergreifen, nicht laut zu werden, beruhigend aufeinander einzuwirken, Kompromisse einzugehen und die „Fehler“ des anderen zu tolerieren. Mit ein wenig Übung kann das gelingen.

  • Wie ihr „Pattsituationen“ überwinden könnt

Pattsituationen sind Sackgassen, die scheinbar unüberwindlich sind. Beispiel: Der eine Partner reist sehr gerne, der andere nicht. Wie lässt sich hier ein Lösung finden? Zunächst ist Ursachenforschung angesagt. Welche Wünsche, Träume oder Ziele hat jeder Partner und werden diese auch in das gemeinsame Beziehungskonzept mit eingebunden oder bleiben sie im Verborgenen? Darauf folgt die Erkenntnis, das in einer glücklichen Beziehung kein Partner darauf besteht, dass der andere seine Träume aufgibt. Und dann beginnt die gemeinsame Arbeit, sich einander anzunähern, gemeinsame Ziele zu schaffen und Brücken zu bauen, wo man auseinander liegt. Mit einer liebevollen, wertschätzenden Haltung und der Begegnung auf Augenhöhe sollte vieles möglich sein.

 

Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten, die Liebe zu erhalten. Wenn es dir und deinem Partner schwerfällt, weil es zu viele Konflikte gibt, kann euch vielleicht ein Paarbereitung helfen.

All meinen Lesern wünsche ich einen liebevollen dritten Advent.

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