Psychosomatisch - Wenn die Seele durch den Körper spricht

Psychosomatisch - Wenn die Seele durch den Körper spricht

Kennst du das Gefühl, dass dein Körper streikt – und du nicht genau weißt, warum? Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Verspannungen oder chronische Müdigkeit scheinen plötzlich ohne medizinisch fassbare Ursache aufzutauchen. Vielleicht ist dein Körper nicht krank – vielleicht spricht deine Seele durch ihn. Was bedeutet Psychosomatik überhaupt?

 

Was bedeutet Psychosomatik überhaupt?

Der Begriff setzt sich zusammen aus den griechischen Wörtern „psyche“ (Seele) und „soma“ (Körper). Psychosomatik beschreibt also das Wechselspiel zwischen emotional-seelischem Erleben und körperlichen Reaktionen. Unser Körper reagiert nicht nur auf Viren oder Bakterien – sondern auch auf Gedanken, Ängste, Traumata und unterdrückte Gefühle.

Beispiel: Wenn wir uns vor einem Gespräch mit dem Chef fürchten, bekommen wir vielleicht Magenschmerzen. Diese Reaktion ist nicht eingebildet – sie ist real. Der Körper spiegelt das innere Empfinden.

 

Unterdrückte Emotionen – die Zeitbomben im Inneren

Viele Menschen lernen früh, dass bestimmte Gefühle „nicht erlaubt“ sind: Wut, Trauer, Angst oder sogar Freude. Statt sie auszudrücken, schlucken wir sie herunter. Das Problem: Unterdrückte Gefühle verschwinden nicht – sie verlagern sich ins Körpergedächtnis.
  • Wut kann sich in Muskelverspannungen oder Bluthochdruck äußern

  • Trauer kann das Immunsystem schwächen oder zu Herzbeschwerden führen

  • Angst kann Magen-Darm-Probleme oder Schlafstörungen hervorrufen

Der Körper ist wie ein ehrlicher Übersetzer der Seele, er sendet uns Symptome, wenn wir innerlich nicht zuhören.

 

Traumata – wenn der Körper das Erlebte speichert

Traumatische Erlebnisse wie Missbrauch, Gewalt oder Verlust hinterlassen nicht nur seelische, sondern auch körperliche Spuren. Der Körper speichert die Erinnerung oft abseits des bewussten Denkens – etwa durch Muskelreflexe, Haltungsveränderungen oder chronische Schmerzen.

Ein Trauma kann das vegetative Nervensystem dauerhaft in Alarmbereitschaft versetzen. Das bedeutet: selbst bei scheinbar harmlosen Situationen reagiert der Körper mit Flucht- oder Kampfmodus – obwohl keine reale Gefahr besteht.

 

Typische psychosomatische Beschwerden

Die Bandbreite körperlicher Symptome, die einen psychischen Ursprung haben können, ist groß. Hier einige Beispiele:
  • Chronische Rückenschmerzen ohne organische Ursache

  • Migräne oder Spannungskopfschmerzen

  • Reizdarm-Syndrom

  • Hauterkrankungen wie Neurodermitis

  • Atemnot, ohne dass eine Lungenerkrankung vorliegt

  • Herzrasen und Engegefühl bei Panikattacken

Wichtig: Diese Beschwerden sind real. Sie sind nicht „eingebildet“, sondern körperlicher Ausdruck eines seelischen Ungleichgewichts.

 

Der Weg zur Heilung – Körper und Seele wieder vereinen

Psychosomatische Beschwerden wollen gehört werden. Sie sind ein Ruf nach Aufmerksamkeit – nach einer ehrlichen Auseinandersetzung mit dem eigenen Innenleben.
  • Psychotherapie hilft, alte Wunden zu heilen, Gefühle zu integrieren und sich selbst besser zu verstehen.

  • Körpertherapien (z. B. Somatic Experiencing, Yoga, Atemarbeit) helfen, gespeicherte Emotionen sanft zu lösen.

  • Selbstreflexion, Journaling und achtsame Bewegung können den Kontakt zum eigenen Körper und den inneren Prozessen wiederherstellen.

Der Schlüssel liegt darin, die Trennung zwischen Körper und Seele aufzulösen. Denn sie arbeiten immer zusammen – ob bewusst oder unbewusst. Unser Körper lügt nicht. Er trägt unsere Geschichte, unsere Emotionen und unser inneres Erleben. Wenn wir krank werden, kann das ein liebevoller Hinweis unseres Körpers sein: „Schau hin. Hör auf mich.“

Psychosomatik ist kein Zeichen von Schwäche – sondern von Tiefe. Sie lädt uns ein, achtsamer mit uns selbst zu sein, Gefühle zuzulassen und die Wunden unserer Seele zu heilen. Denn wahre Gesundheit beginnt nicht im Labor, sondern in der Verbindung zu uns selbst.

 

Hast du Probleme mit psychosomatischen Krankheitsbildern? Eine psychologische Beratung kann dir helfen.

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