Momente sammeln – tu es jetzt
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Momente sammeln – tu es jetzt
„Carpe diem“, fordert der römische Dichter Horaz uns auf, was meist übersetzt wird mit „Nutze den Tag“.
Diese gängige Übersetzung trifft den beabsichtigten Kern der Metapher allerdings nur unzulänglich: „Carpe diem“ stellt vielmehr eine gartenbauliche Floskel dar, die im Kontext des Gedichts eher „den Tag pflücken“ bedeutet. Sie ruft dabei das Pflücken und Sammeln reifer Früchte oder Blumen wach, das Erlebnis eines Moments, der im sinnlichen Erleben der Natur verwurzelt ist. (Quelle: Wikipedia)
Mit meinem heutigen Blogbeitrag möchte ich dich ermutigen, Momente zu „pflücken“, im Jetzt zu leben und nichts mehr auf „irgendwann“, auch nicht auf „morgen“ zu verschieben.
Eine kleine Geschichte
Dieses kleine Fundstück aus dem Netz wird seit 2005 immer wieder geteilt. Leider ist die Verfasserin beziehungsweise der Verfasser unbekannt. Heute möchte ich es mit dir teilen, weil ich die Botschaft wertvoll finde:
Mein Freund öffnete eine Schublade der Kommode seiner Frau und holte daraus ein kleines Paket hervor, das in Seide eingewickelt war: „Dies ist nicht einfach ein Paket, darin ist feine Wäsche." Er betrachtete die Seide und die Spitze: „Dies habe ich ihr vor 8 oder 9 Jahren in New York gekauft, aber sie hat es nie getragen. Sie wollte es aufbewahren, für eine besondere Gelegenheit. Nun ja, ich glaube jetzt ist der Moment gekommen."
Er ging zum Bett und legte das Päckchen zu den anderen Sachen, die der Bestatter mitnehmen würde. Denn seine Frau war gestorben.
Dann drehte er sich zu mir um und sagte: „Hebe niemals etwas für einen besonderen Anlass auf. Jeder Tag, den du erlebst, ist besonders!"
Ich denke immer an seine Worte, sie haben mein Leben verändert.
Heute lese ich viel mehr als früher und putze weniger.
Ich setze mich auf meine Terrasse und genieße den Blick in die Natur, ohne mich am Unkraut im Garten zu stören.
Ich verbringe mehr Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden und arbeite weniger.
Ich habe begriffen, dass das Leben aus einer Sammlung von Momenten besteht, die man zu schätzen wissen sollte.
Außerdem schone ich nichts.
Ich nehme die guten Kristallgläser jeden Tag und ziehe meine neue Jacke zum Einkaufen im Supermarkt an, wenn mir danach ist. Ich hebe mein bestes Parfum nicht mehr für Festtage auf, sondern trage es, wenn ich Lust habe.
Worte wie 'irgendwann' und 'eines Tages' wurden aus meinem Vokabular verbannt. Wann immer es sich lohnt, will ich, was mir in den Sinn kommt, gleich sehen, hören und machen.
Ich weiß nicht, was die Frau meines Freundes getan hätte, hätte sie gewusst, dass sie morgen nicht mehr da ist (ein Morgen, das wir für selbstverständlich halten). Ich denke, sie hätte ihre Familie und enge Freunde angerufen. Vielleicht hätte sie sich bei alten Freunden für einen Streit entschuldigt, der lange her war. Ich stelle mir gern vor, dass sie mit ihrem Mann noch einmal gerne italienisch essen gegangen wäre (zu ihrem Lieblings-Italiener).
Es sind die ganz kleinen nie getanen Dinge, die mich ärgern würden, wenn ich wüsste, dass meine Stunden gezählt sind.
Ich wäre traurig, gute Freunde nicht mehr getroffen zu haben, mit denen ich schon so lange wieder Kontakt aufnehmen wollte - irgendwann eben.
Ich wäre traurig, dass ich die Briefe nicht mehr geschrieben habe, die ich schreiben wollte - irgendwann, eben. Traurig, dass ich meinen Lieben nicht oft genug gesagt habe, dass ich sie liebe.
Inzwischen verschiebe ich nichts mehr, bewahre nichts für eine besondere Gelegenheit auf, was ein Lächeln in mein Leben bringen könnte.
Ich sage mir, dass jeder Tag ein besonderer Tag ist.
Jeder Tag, jede Stunde, jede Minute ist besonders.
Tu es jetzt und tu es für dich
Wenn du zu beschäftigt bist, und dir sagst „Ich mach dieses oder jenes demnächst“, dann denk daran, demnächst ist weit weg. Schon morgen kann es zu spät sein.
Vielleicht träumst du schon ein halbes Leben davon, Dinge in deinem Leben zu ändern. Du würdest so gerne am Meer sitzen, ein großes Fest veranstalten oder endlich das Fotografieren erlernen. Und du planst und machst und tust und trotz deiner großen Lust, deinem eingefahrenen Leben einen kleinen Schubs in eine freudvolle Richtung zu geben, haderst du und weißt nicht mal genau, warum. Dabei verflüchtigen sich deine Träume Stück für Stück, zurück bleibt eine Illusion.
Wahrscheinlich sind deine Gründe immer die gleichen: Jetzt geht es nicht. Ich hab im Moment zu wenig Zeit. Meine Kinder sind zu klein.
Mein Rat an dich: Fang noch heute damit an, gib deiner Sehnsucht endlich nach. Es ist schnell zu spät und nie zu früh. Tu es jetzt sonst tust du es womöglich nie. Fang an, bevor die kostbaren Momente dir wie Sand zwischen den Fingern zerrinnen.
Wie wäre es für den Anfang damit?
Aller Anfang ist schwer, aber vielleicht beginnst du einfach damit:
- mal einen hohen Berg besteigen
- manchem mal die Meinung geigen
- einfach laut im Walde singen
- oder aus dem Flieger springen
- barfuß über Steine rennen
- um nur einige zu nennen
Denn wie lange soll es noch so gehen, die Zeit bleibt auch für dich nicht stehen.
Wenn du willst, kann ich dir dabei behilflich sein, endlich loszulegen und die kostbaren Momente im Hier und Jetzt zu entdecken und in deinem Herzen und deinen Gedanken zu sammeln.
Ein Lied zum Schluss
Zum Schluss möchte ich dir noch den Song „Momentnsammler“ von Werner Schmidbauer schenken.
Schöner kann man es nicht ausdrücken.
„Manche sammeln Buidln, manche Souvenirs,
manche sammeln Ketterl fürs Gnack und für de Fiaß,
i bin Momentnsammler,...i bin Momentnsammler.“
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