Loslassen – der Herbst zeigt uns wie
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Loslassen – der Herbst zeigt uns wie
Gefühlt war es gestern noch Sommer, doch auf einmal hat der Herbst Einzug gehalten. Die Luft ist kälter, die Tage werden kürzer. Genauso wie Bäume im Laufe des Herbstes ihre Blätter abwerfen, können auch wir diese Jahreszeit nutzen, um uns nach innen zu wenden und loszulassen, was uns belastet oder nicht (mehr) guttut.
Leben im Einklang mit den Jahreszeiten und der Natur
Das Leben folgt dem Rhythmus von Werden und Vergehen – so auch die Jahreszeiten. Während es im Frühjahr überall nur so grünt und sprießt, der Sommer die Früchte reifen lässt, bevor sie geerntet werden, bereitet sich die Natur im Herbst langsam auf den „Winterschlaf“ vor.
Bäume sind am stärksten mit der Erde verwurzelt und folgen in Schönheit und Anmut dem Lauf der Natur. Wenn der Herbst naht, färben sich die Blätter in den prächtigsten Farben, bevor sie abfallen und zu Laub werden. Der Baum stellt das „Loslassen“ der Blätter nicht in Frage – es gehört ganz selbstverständlich zum endlosen Zyklus von Werden und Vergehen.
Der Herbst – Zeit loszulassen
In den kühlen, dunklen Herbsttagen haben wir das Bedürfnis nach Wärme und Behaglichkeit. Wir sind gerne zuhause und machen es uns gemütlich. Etwas mehr Ruhe kehrt ein und wir haben die Zeit, nach innen zu schauen und uns zu fragen, ob es etwas in unserem Leben gibt, von dem wir uns verabschieden wollen – wie der Baum von seinen Blättern.
- Welche Dinge in meiner Wohnung bereiten mir keine Freude mehr?
- Wie sehr belastet mich meine Arbeit? Meine Beziehung?
- Mit welchen Menschen umgebe ich mich? Gibt es welche, die mir Energie rauben?
- Belasten mich immer noch Schuldgefühle aufgrund eines längst vergangenen Fehlers?
- Gibt es Verletzungen und Kränkungen aus der Vergangenheit, die mich immer noch belasten?
Wenn wir es nicht schaffen, uns von belastenden Dingen, Situation und Menschen zu verabschieden, stehen wir unserem Glück selbst im Weg. Denn wie sollen wir mit solch einer Last ein wirklich freies und zufriedenes Leben führen?
Was dir beim Loslassen helfen kann
„Lass einfach los“ – das sagt sich so leicht. Tatsächlich fällt uns das oft sehr schwer. Aber allein du entscheidest, was du loslassen möchtest und nicht andere Menschen. Nachfolgend möchte ich dir ein paar Anregungen geben, die vielleicht hilfreich für dich sind.
- Welche Ängste hast du?
Eigentlich bist du dir darüber im Klaren, was oder wer dir nicht gut tut. Doch immer wieder findest du Gründe, um nicht loszulassen:
Es wird schon besser werden, wenn ich noch ein wenig durchhalte.
Was bleibt mir noch, wenn ich diesen Menschen verliere?
Ich habe so viel Energie in diese Beziehung / Freundschaft gesteckt, da kann ich doch jetzt nicht aufgeben.
All diese „guten Gründe“ halten dich davon ab, die entscheidenden Schritte zu unternehmen und Abschied zu nehmen. Sei dir jedoch dessen bewusst, dass dahinter vor allem eine tiefe Angst steckt, vor dem, was womöglich kommen mag – aber das muss nichts Schlechtes sein, eher im Gegenteil.
- Wie steht es um dein Selbstwertgefühl?
Verharrst du in einer unbefriedigenden Beziehung oder in einem Job, der dich unglücklich macht, weil du denkst, du hast nichts Besseres verdient? Oder glaubst, es käme nichts „Besseres“ nach?
Ich glaube fest daran, dass jeder Mensch es sich wert sein sollte und er danach streben sollte, frei, zufrieden und glücklich sein Leben zu gestalten. Niemand muss eine belastende Beziehung oder Situation dauerhaft ertragen.
- Auch Trauer gehört dazu
Einen Abschied oder einen Verlust zu betrauern, gehört zum Loslassen. Wenn du dir diese Trauerphase erlaubst, kannst du anschließend deinen Weg leichter gehen.
- Lass dich unterstützen
Du musst das Loslassen nicht ganz alleine bewältigen. Hole dir Unterstützung im Freundeskreis, sprich mit Menschen über ihre Erfahrungen und darüber, wie sie es geschafft haben, jemanden oder etwas loszulassen.
- Loslassen ist ein Prozess
Sei dir bewusst, dass Loslassen ein Entwicklungsprozess ist und nicht ein einzelner klarer Schnitt. Deshalb hab ein wenig Geduld mit dir selbst und freu dich auch über kleinere Fortschritte.
- Tu dir viel Gutes
Gehe in die Natur, genieß Kunst und Kultur oder gönne dir gutes Essen und verwöhne dich selbst. Vielleicht entdeckst du ja dabei neue Dinge, die dir gut tun und die Seele wärmen.
- Loslassen bedeutet nicht, dass du versagt hast
Das möchte ich dir besonders ans Herz legen. Du hast nicht versagt, wenn du dich aus einer toxischen Beziehung löst oder einen ungeliebten Job kündigst. Du musst nicht alles bis zum bitteren Ende „durchziehen“. Vielmehr ist es für deinen Körper und die Seele gesünder, zur rechten Zeit Abschied zu nehmen.
Wenn du Hilfe und Unterstützung zum Thema „Loslassen“ brauchst, darfst du dich gerne an mich wenden. Vielleicht ist eine psychologische Beratung hilfreich für dich.
Zum Schluss ein Gedicht von Hermann Hesse
Am Ende dieses Blogbeitrags möchte ich dir ein Gedicht von Hermann Hesse schenken, denn es passt wunderbar zum Thema Herbst und Loslassen:
Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegensenden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
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