Libido - die Lustenergie?

Libido - die Lustenergie?

Nein, dies wird kein Ratgeberbeitrag zum Thema „10 Tipps für ein erfülltes Sexleben“. 😉 Denn bei der Libido geht es um mehr als Sex. Freud definiert sie als diejenige Energie, die von Trieben oder Instinkten herrührt, die unser Verhalten steuern und mit Neigungen und Emotionen zu tun haben.

Schauen wir uns doch einmal gemeinsam die Libido näher an.



Lebens- und Todestrieb

Für Freud gibt es zwei Grundtriebe im Menschen:

Zum einen den Lebenstrieb, der sich auf Impulse bezieht, die uns dazu veranlassen, uns zu verlieben, uns fortzupflanzen oder auch, uns freundschaftlich mit anderen Menschen zu verbinden. Obwohl wir ohne Umschweife die Libido mit dem Lustprinzip in Verbindung bringen können, geht es gemäß Freud über die reine Sexualität hinaus. Denn was, wenn nicht purer Genuss ist, es wenn wir unseren Durst mit einem Schluck Wasser stillen oder uns im Winter am Ofen behaglich wärmen?

Dem Lebenstrieb entgegen steht der Todestrieb, der sich gegen das Leben stellt und auf Zerstörung, Abnutzung und Verschleiß ausgerichtet ist. Er steht unter anderem für zerstörerische, sich immer wiederholende Muster, mit denen wir uns – unbewusst – das Leben schwer machen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn wir uns immer wieder in dieselbe Sorte Mensch verlieben, die uns nur Schmerz zufügt.



Die Phasen der Psychosexuellen Entwicklung

Die orale Phase (0 – 1. Lebensjahr: Der Mensch verschafft sich Wohlbehagen durch den Mund.

Die anale Phase (2. – 3. Lebensjahr: Der Schließmuskel und die Ausscheidung werden kontrolliert. Diese Aktivität wird mit Lust und Sexualität verknüpft.

Die phallische Phase (4. – 6. Lebensjahr: Das Wasserlassen verschafft dem Menschen lustvolle Gefühle, weil die Empfindung dabei angenehm ist.

Die Latenzphase (6. – 10 Lebensjahr: Zurückhaltung und Schamgefühl in Verbindung mit der Sexualität tauchen auf.

Die genitale Phase (10. – 18. Lebensjahr): Die Pubertät und die sexuelle Reife setzen ein.

Nach Freud durchlebt der Mensch während dieser Phasen ein unterschiedliches Lusterleben, das seiner körperlichen Entwicklung entspricht. Der Säugling empfindet zum Beispiel Lust, wenn er an der Brust der Mutter trinkt. Die Milch nährt und wärmt das Baby und macht es satt und zufrieden.

Später erlernt das Kind die Kontrolle über seine Ausscheidungen und zieht daraus seinen Lustgewinn. Wird diese natürliche Entwicklung nicht behindert, wird aus dem Säugling ein sexuell reifer Erwachsener.



Was geschieht, wenn die Entwicklung gestört wird

Wird die sexuelle Reifung in ihrer Entwicklung behindert, kann der Übergang von der einen zur anderen Phase ins Stocken geraten.

Halten wir beispielsweise am oralen Lustgewinn fest, ziehen wir auch als Erwachsene unsere Befriedigung aus allem, was die Mundschleimhaut reizt. Wir rauchen, trinken und essen zu viel, vor allem bei Stress. Daraus kann sich ein emotionales Essproblem entwickeln. Wir essen und essen, nehmen zu und tragen unsere überflüssigen Kilos wie ein Schutzschild mit uns herum – weitere Kilos, Knieschmerzen und noch mehr Frustration kommen hinzu.

Es ist wichtig, zu erkennen, wann unser Körper wirklich hungrig ist. Dann sollten wir uns mit guter Nahrung satt essen. Aber damit nähren wir nur unseren Körper. Den Hunger der Seele können wir mit Essen nicht stillen.

Bleibt ein Mensch in der analen Phase stecken, zieht er seinen Lustgewinn aus der Bewegung. Er kann ohne Bewegung und Sport nicht sein, sonst wird er gereizt oder traurig. Hier kann es sein, dass das Training wichtiger ist als das Zusammensein mit Familie oder Freunden. Doch ohne Berührung, Beziehung / Freundschaft oder Sexualität fehlt etwas Entscheidendes im Leben.



Wie kann ich meine Lustenergie in allen Lebensbereichen befriedigen und erfüllt leben?

Es gibt unendlich viele individuelle Möglichkeiten, wie du ein lustvolles, erfülltes Leben führen kannst, nachfolgend einige Beispiele:

  • Zweisamkeit und Nähe mit dem Partner suchen, durch Kuscheln oder Sex

  • Freundschaften schließen und Zeit mit Freunden verbringen

  • Zeit mit der Familie verbringen, die Kinder und Enkelkinder besuchen

  • der regelmäßige Männer- oder Damen-Stammtisch

  • ein netter Ratsch mit dem Nachbarn

  • eine Umarmung oder Händedruck schenken und erhalten

  • eine Runde mit dem Hund rausgehen

  • Wellness, Sauna, Massage – tut Körper und Seele gut

  • Backen, Kochen – um den Körper mit guter Nahrung zu stärken

  • Sägen, Bohren, Basteln

  • auch eine Shopping-Tour kann Balsam für unser Wohlbefinden sein

  • Kino, Theater, Musik – sich an der Kultur erfreuen

  • ein Musikinstrument spielen lernen

  • immer wieder etwas Neues lernen, zum Beispiel eine neue Sprache

  • gemütlich eine Tasse Kaffee, ein Glas Wein oder Flasche Bier trinken

  • Spazierengehen, wandern, Wind und Regen spüren, sich ins Gras legen und die Sonne genießen

  • eine Kanu-Tour unternehmen

  • rätseln, puzzeln, zeichnen oder lesen

  • Autofahren, Motorradfahren, Radfahren, Ausflüge unternehmen

  • sich eine schöne Urlaubsreise gönnen

  • einfach mit allen Sinne wahrnehmen und genießen: sehen, riechen, hören, tasten/berühren, schmecken, bewegen

Dir fällt das schwer?

Du kennst deine Bedürfnisse nicht wirklich? Dir fällt es schwer, dir selbst, deinem Körper und deiner Seele Gutes zu tun? Wenn du magst, unterstütze ich dich gerne auf deinem Weg in ein lustvolles, erfülltes Leben.

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Wie geht es jetzt weiter?

Über meinen Onlinekalender kannst du ein kostenloses Erstgespräch mit mir vereinbaren, bei dem wir uns kennenlernen. Ich rufe dich an deinem Wunschtermin an und wir besprechen dann, wie ich dir weiterhelfen kann.