Erntedank – die Tradition des Danksagens

Erntedank – die Tradition des Danksagens

Das Erntedankfest ist eines der ältesten religiösen Feste. Schon im Römischen Reich, im antiken Griechenland oder Israel war es Brauch, den Göttern für ihre Gaben zu danken. Die christliche Kirche hat das Erntefest später übernommen. In katholischen Gegenden wird es traditionell am ersten Sonntag im Oktober begangen. Der Altar und die Kirche werden dabei besonders schön mit Ährenkränzen, heimischem Obst und Gemüse, aber auch mit Brot, Wein oder handwerklichen Erzeugnissen geschmückt. Ich finde, wir sollten diesen Tag zum Anlass nehmen, nicht nur für unsere Nahrung, sondern auch für alles Gute in unserem Leben zu danken.

 

Eine gute Ernte ist nicht selbstverständlich

Schon in vorchristlichen Zeiten wussten die Menschen in vielen Kulturen, dass eine reiche Ernte keine Selbstverständlichkeit ist. Mochten sie auch noch so hart gearbeitet haben, ein schweres Unwetter genügte, um große Teile der Ernte zu vernichten. Deshalb dankten sie den Göttern für die reichlichen Gaben.

Auch das Christentum hat den Brauch des Erntedankfestes übernommen, um Gott für seine Fürsorge in Form einer reichen Ernte zu danken.

Erntedank-Traditionen

Je nach Region gibt es unterschiedliche Bräuche und Traditionen, das Erntedankfest zu begehen. Auf dem Land werden zum Beispiel an einigen Orten Strohpuppen auf den Feldern verbrannt. Es gibt Festzüge und Prozessionen und mancherorts auch Jahrmärkte.

Im Mittelpunkt stehen jedoch die Kirchen und Altäre, die mit Getreide, Früchten, Gemüse, Brot, Wein oder handwerklichen Erzeugnissen prächtig geschmückt werden.

Die Erntekrone

Eine schöne Tradition ist es, aus dem letzten Ährenschnitt die Erntekrone zu flechten. Sie besteht aus vier zur Mitte hin gebogenen Streben. Jede Strebe besteht dabei aus einer anderen Getreidesorte, zum Beispiel aus Weizen, Roggen, Hafer und Gerste. Darüber hinaus symbolisieren die Streben die Hoffnung, den Glauben, die Sorge und den Dank. Der runde Kronenring steht für die Ewigkeit. Die Krone wird entweder neben den Gaben am Altar aufgestellt oder aber aufgehängt. In manchen Gemeinden wird sie mit einer feierlichen Prozession in die Kirche geleitet.

Der Ernteteppich

Eine schöne Tradition ist der Ernteteppich. Aus verschiedenen Obst und Gemüsesorten, Samen, Nüssen und Getreidekörnern aus der ganzen Welt hat Frau Ritzer in der Rennertshofener Kirche von 1994 bis 2008 in mühevollster Kleinarbeit einen kunstvollen Bildteppich mit christlichen Motiven zum Erntedankfest gefertigt. Bereits ab April begann sie damit, täglich mehrere Stunden die Körner auf eine Holzplatte aufzukleben, um den Teppich bis Anfang Oktober fertigzustellen.

Dabei verwendete Frau Ritzer zum Beispiel roten Pfeffer für die Farbe Rot, Mohn für Blau, Linsen für Gelb und Erbsen für Grün. Kein einziges Korn wurde eingefärbt. Der Ernteteppich ist ein einziges Natur-Kunstwerk. Hier einige Impressionen:

 

Bei diesem wunderschönen Bild aus dem Jahr 2005 möchte ich hervorheben, dass der Teppich „wie in echt“ über den Stufen liegt.

 

Beim 2006 entstandenen Kunstwerk „Nothelfer“ verwendete Frau Ritzer neben Pfeffer, gelben und orangefarbenen Linsen auch Mungbohnen (beige), Kirschkern (rot) und Leinsaat (braun).

 

2008 fertigte Frau Ritzer das Motiv „Erscheinung Lourdes“. Die Rosenhecke erwies sich dabei als besondere Herausforderung.

 

 

 

Dankbarkeit und Wertschätzung

Das Leben beschert uns nicht nur Schwierigkeiten und Hindernisse, sondern auch reichlich Gutes, das wir oft zu wenig wahrnehmen und wertschätzen. Vielleicht nehmen wir uns den Erntedank-Feiertag zum Anlass, einmal dankbar, für all dieses Gute zu sein:

  • Danke, dass ich am Leben sein darf.
  • Danke, dass ich gesund bin.
  • Danke, dass ich mit allem Nötigen versorgt bin – mit Essen, Trinken, einem Dach über dem Kopf und warmer Kleidung.
  • Danke für das Sonnenlicht, Regen, Luft, Wärme und unsere Erde
  • Danke für Tiere, Pflanzen und Bäume
  • Danke, dass ich Arbeit habe.
  • Danke für meine Familie und Freunde.

 

Fällt es dir schwer, das Gute in deinem Leben zu erkennen? Dann kann vielleicht eine psychologische Beratung für dich hilfreich sein.

 

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