Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft

Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft

Wir alle hatten garantiert in unserem Leben schon mit Eifersucht zu kämpfen: Auf die kleine Schwester, die mehr Aufmerksamkeit bekam, auf die beste Freundin, die sich anderen Kindern zuwandte oder die Ex des Partners, mit der er sich fast schon zu gut versteht. Doch wie viel Eifersucht ist normal? Und wann macht uns Eifersucht krank und was kann uns helfen, damit besser umzugehen? Dem möchte ich mit meinem heutigen Blogbeitrag auf den Grund gehen.

 

Ein kleiner Exkurs in unser Unterbewusstsein

Das Unterbewusstsein bezeichnet Bereiche der Psyche, die unserem Bewusstsein nicht direkt zugänglich sind. Unser Unbewusstes steuert das Verhalten und unsere emotionalen und körperlichen Reaktionen, auch wenn wir uns dessen nicht bewusst ist.

Damit hat das Unbewusste einen größeren Einfluss, als wir uns vorstellen und vielleicht wünschen. Wir glauben, bewusst Entscheidungen zu treffen. In Wirklichkeit aber trifft unser Unterbewusstsein die Entscheidung für uns schon vorher. Es beeinflusst unser Verhalten und unsere Emotionen ohne unser bewusstes Zutun.

 

Das Eisbergmodell

Das Eisbergmodell veranschaulicht deutlich den Zusammenhang zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein.

  • Unser bewusster Anteil beträgt gerade ca. 5 bis 10 % und umfasst unsere täglichen Aufgaben, Lernprozesse, bewusste Wahrnehmungen – sozusagen alles, was wir mit unserem Verstand erfassen und steuern können.
  • Schaut man dagegen auf den unbewussten Anteil, liegen wir schon bei einem Anteil von 90 bis 95 %. Das Unbewusste umfasst unsere täglichen Routinen, zum Beispiel die tägliche Fahrt zur Arbeit via „Autopilot“, aber auch unsere Überzeugungen, Glaubenssätze, Werte, Denkmuster, Erfahrungen, Blockaden und Ängste.

Im Grunde kann man sagen, dass im Bereich des Unterbewusstseins Vorgänge oder Erinnerungen der rationalen Kontrolle entzogen sind. Auch die Eifersucht ist keine rationale Reaktion, sondern wird vom Unbewussten gesteuert.

 

Was ist Eifersucht?

Eifersucht beschreibt ein starkes, oftmals quälendes Gefühl, das ein Mensch empfindet, der sich nicht genug geliebt, beachtet oder wertgeschätzt fühlt. Er oder sie empfindet dabei eine Mischung aus Angst vor Zurückweisung, Selbstzweifel, Schamgefühl, Ohnmacht und Trauer.

Der Ursprung der Eifersucht wird sehr früh gelegt, wenn wir beispielsweise zu wenig Anerkennung und Bestätigung von unseren Eltern erfahren haben. Auch die Angst vor Verlust spielt eine große Rolle. Eifersucht ist ein – manchmal schon verzweifelter – Versuch, die Bindung zum Gegenüber, zum Beispiel zu unserem Partner, zu stärken.

 

Eifersucht hat immer mit uns selbst zu tun

Eifersucht entsteht immer in uns selbst. Sie hat ihren Ursprung selten im Gegenüber. Dafür steckt sie umso tiefer in uns – im eigenen Selbstwert, in unseren Gefühlen und Erfahrungen, die wir auf andere, zum Beispiel auf unseren Partner, übertragen.

 

Woher kommt die Eifersucht?

Das Gefühl der Eifersucht ist nicht auf Liebesbeziehungen beschränkt. Sie entsteht immer dort, wo zwischenmenschliche Beziehungen bestehen: Unter Freunden. Unter Geschwistern. Unter Kollegen.

Ursächlich sind vor allem drei Faktoren:

  • Minderwertigkeitsgefühle:

Wer in der Kindheit wenig Anerkennung und Bestätigung von den Eltern erfahren hat, neigt dazu, diese abwertende Sicht auf sich selbst zu übernehmen. Betroffene halten sich selbst nicht für liebenswert und können sich schlecht vorstellen, dass andere sie wirklich lieben. Der ständige Vergleich mit anderen Menschen fällt immer zu den eigenen Ungunsten aus. Die andere Person ist immer attraktiver, gebildet, witziger und auf jeden Fall wertvoller als man selbst. Dieser Selbstzweifel ist fest und tief in unserem Inneren verankert und die Eifersucht wächst mit den Minderwertigkeitsgefühlen.

  • Verlusterfahrungen

Wer schon in der Kindheit starke Verlusterfahrungen gemacht hat, tut sich schwer damit, ein Gefühl von Sicherheit und Selbstvertrauen zu entwickeln. Dazu können frühe Todesfälle der Eltern ebenso gehören wie Scheidungen oder häufige Umzüge, verbunden mit dem Verlust der Freunde. Solche Fälle werden von einem Kind als existentiell bedrohlich empfunden. Als Erwachsener wird es später von dem Gefühl geplagt, sich auf andere nicht verlassen zu können.

  • Mangelndes Selbstbewusstsein

Wer ständig mit Minderwertigkeitsgefühlen kämpft, kann kein gesundes Selbstbewusstsein aufbauen und entwickelt mit der Zeit immer stärkere Eifersuchtsgefühle. Im schlimmsten Fall gerät ein Mensch dadurch so unter Stress, dass er körperliche Symptome wie Herzrasen oder Magenschmerzen verspürt. Auch Schlaflosigkeit kann eine Folge sein.

 

Wie wir Eifersucht überwinden können

Eifersucht kann überwunden werden. Dafür musst du allerdings an dir arbeiten. Folgende Punkte sind dabei wichtig.

  • Das Selbstbewusstsein stärken

Ein starkes Selbstbewusstsein ist der beste Schutz gegen Eifersucht. Der Zusammenhang ist recht simpel. Wer glaubt, selbst über nicht genügend Fähigkeiten zu verfügen oder schlicht nicht gut genug zu sein, wird immer von der Angst gequält werden, von anderen ausgestochen zu werden.

Akzeptiere dich so wie du bist, und mach dich unabhängig von der Anerkennung anderer. Mach dir bewusst, dass du viel erreicht hast und gut genug bist – egal, ob es eine Bestätigung von außen gibt.

  • Auf die eigenen Stärken fokussieren

Natürlich sollst du anderen Menschen gute Leistungen und Erfolge gönnen, doch denke immer auch an deine eigenen Stärken. Leider ist es sehr leicht, die guten Seiten bei anderen zu sehen – und gleichzeitig die eigenen auszublenden. Erinnere dich immer wieder daran, in welchen Bereichen du besonders gut bist.

  • Sich weniger um Fehler sorgen

Mit jedem Fehler, den man selbst begeht, steigt die Angst, von anderen abgelehnt zu werden. Du vergisst dabei womöglich, dass es nicht darauf ankommt, keine Fehler zu machen. Oft sind diese sogar absolut notwendig, um am Ende das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Konzentriere dich darauf, aus deinen Fehlern zu lernen. Du musst nicht immer die Beste und absolut tadellos sein.

Führe dir vor Augen: Ein Fehler ist immer eine Lektion für dich und kein Urteil über dich.

  • Mehr Vertrauen entwickeln

Eifersucht in einer Beziehung ist ein Ausdruck von fehlendem Vertrauen zum Partner. Versuche dieses Vertrauen nicht zu verlieren, sondern bewusst daran zu arbeiten. Auch ein klärendes Gespräch kann helfen. So merkst du womöglich, dass du in deiner Eifersucht ein gegen dich gerichtetes Verhalten deines Partners gesehen hast, das so überhaupt nicht so gemeint war.

 

Eifersucht kann Beziehungen zerstören

Eine gewisse Portion Eifersucht gehört in einer Partnerschaft dazu, führt sie uns doch immer wieder vor Augen, wie wichtig uns der Partner ist und lässt uns auch achtsam bleiben.

Doch welches Maß an Eifersucht ist noch gesund? Das lässt sich pauschal leider nicht beantworten. Was für den einen „normal“ ist, ist für den anderen schon zu viel.

Wenn jedoch in der Partnerschaft auf Dauer Misstrauen, Herzschmerz und Streit dominieren, besteht die Gefahr, dass zu viel Eifersucht im Spiel. Wichtig ist es, frühzeitig zu erkennen, ob die eigene Eifersucht noch normal ausgeprägt ist oder ob sie längst unbegründet ist und ein krankhaftes Ausmaß erreicht hat. Krankhafte Eifersucht kann eine Beziehung zerstören und gleichzeitig auch selbstzerstörerisch wirken.

Spätestens an diesem Punkt solltest du unbedingt handeln. Wenn du willst, helfe ich dir dabei besser mit deiner Eifersucht umzugehen und sie zu überwinden.

 

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