Die Suche nach dem Ulcus-Kraut

Die Suche nach dem Ulcus-Kraut

Heute habe ich eine Geschichte für dich geschrieben. Sie erzählt von Galahad, dem Fleißigen, der von Kindesbeinen an gelernt hat, dass im Leben vor allem Leistung zählt. Das kennst du vielleicht auch, dass du Zuwendung nur für gute Noten, Fleiß und Brav-Sein erfahren hast und nicht um deiner selbst willen. Diese Erfahrung wird im Unterbewusstsein abgespeichert und treibt dich auch im Erwachsenenleben an, bis … nun ja, bei Galahad waren es Magen und Rücken, die eines Tages begonnen haben, zu streiken und zu schmerzen. Lies seine Geschichte und vielleicht erkennst du dich ja in ihm wieder.

Die Geschichte von Galahad, dem Fleißigen

Jeden Tag fährt der fast 50-jährige Galahad, der Freundliche, pflichtbewusst zur Arbeit. Sein Leben ist erfolgreich. Er lebt in einer schicken Eigentumswohnung und im Moment ist er dabei, eine zweite Wohnung, die er vermietet hat, abzubezahlen. Galahad ist sportlich, immer hilfsbereit, für alle da und deshalb auch sehr beliebt. Er träumt davon, ein Held sein, der die Welt rettet und denkt dabei aber zu wenig an sich selbst.

In der Käserei, in der Galahad arbeitet, ist er der Einzige, der genau weiß, wie es geht und dafür wird er von seinem Chef sehr geschätzt. Er ist aus der Käserei schlichtweg nicht wegzudenken. Ansonsten verläuft sein Leben recht eintönig. In seiner Freizeit ist er zuhause und erledigt alle anfallenden Reparaturen. Ansonsten sitzt er mit einer großen Tasse Kaffee beim Zocken vor dem Fernseher. Er liebt es, bis spät in die Nacht hinein in eine Welt voller Aktion und Abenteuer einzutauchen.
Aber es gibt auch Schatten in Galahads Leben. Seit geraumer Zeit plagt ihn ein Brennen und Drücken im Magen. Jedes Mal, wenn er seinen geliebten Käse isst, bekommt er einen aufgeblähten Bauch und er muss sauer aufstoßen. Das geht bis hin zur Übelkeit und des Öfteren verspürt er dazu auch noch Rückenschmerzen.

Die Begegnung von Galahad und Monty

Eines Morgens bemerkt Galahad auf dem Weg zur Arbeit einen verletzten Raben im Graben, der sich in einer Plastikschnur verheddert hat. Selbstverständlich hält Galahad sofort an und hilft dem Geschöpf aus der Schlinge. Kaum hat er ihn frei bekommen, fängt der kleine Rabe an zu sprechen. „Ich bin der kleine Rabe Monty und ich bin hier, um mit dir die Botschaft deiner Seele zu finden, damit dein Inneres Feuer wieder brennt und nicht mehr dein Magen. Doch dazu müssen wir uns auf die Suche nach dem heilenden Ulcus-Kraut auf dem Berg der Heiligen Sieben machen. Sofort erwacht Galahads Abenteuerlust. Gleichzeitig hadert er mit seinem Pflichtbewusstsein – ganz nach dem Motto: „Ich muss doch funktionieren. Das kann ich doch nicht einfach so machen – die Arbeit wartet.“
Monty lässt jedoch nicht locker: „Wann willst du leben, Galahad, wenn nicht jetzt? Du meinst wohl, du hast noch ewig Zeit? Deine Seele versucht, dir etwas mitzuteilen, aber du verstehst es nicht. Warum glaubst du, dass wie aus dem Nichts dein Magen und dein Rücken immer wieder schmerzen?“
Galahad ist betroffen, ganz still und nachdenklich und er antwortet: „Ich werde dich begleiten, Monty. Ich habe den Mut dazu!“ Und so kommt es, dass sie sich sofort auf den Weg begeben, um das heilende Ulcus-Kraut zu finden.

Pause am See

Unsere beiden Helden sind mittlerweile seit Stunden unterwegs und es wird Zeit, eine Ruhepause einzulegen, zumal die Sonne schon langsam untergeht. In der Ferne sehen sie einen idyllisch gelegenen See im Abend-Sonnenlicht glitzern und sie beschließen, dort die Nacht zu verbringen. Am See angekommen, sinken beide müde ins warme Gras.
Als Galahad so daliegt, spürt er das erste Mal, wie schön es ist, einmal gar nichts zu tun. Und dass niemand da ist, der etwas von ihm will. „Morgen müssen wir durch ein gefährliches Tal, um an den Fuß des Bergs der Heiligen Sieben zu kommen“, sagt Monty. „Lass uns ausruhen und schlafen“. Wie selbstverständlich schmiegt sich Monty in Galahads Arm. Ein ganz neues, gleichzeitig warmes Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit durchfließt Galahad.

Durch die Schlucht

Am nächsten Morgen sind die beiden Gefährten schon früh unterwegs. Heute führt ihr Weg durch die Schlucht. Am Anfang können sie die Strecke noch gut bewältigen, aber je weiter sie kommen, umso enger und schwieriger wird es, bis sie an eine Stelle gelangen, an der es nicht mehr weiter geht und nur der Weg über die Klamm bleibt. Monty hat damit kein Problem, er kann schließlich fliegen. Nur Galahad hat keine andere Wahl als in das eiskalte Wasser zu steigen, um sich ans gegenüberliegende Ufer treiben zu lassen.
Trotz der Gefahr spürt sich Galahad im kalten Wasser seit langer Zeit wieder selbst. Er fühlt sich lebendig und freut sich, dass das Wasser ihn einfach so trägt - ohne dass er etwas dafür tun muss. Erinnerungen tauchen auf, wie schön es als Kind war, einfach nur zu sein – und sonst nichts.

So in Gedanken versunken merkt er fast zu spät, dass er in einen heftigen Strudel geraten ist. Er hat große Müh, sich über Wasser zu halten. Mit letzter Kraft kann er sich an einem großen Felsen an Land ziehen. Sein ganzer Körper ist voller Schürfwunden, verursacht vom spitzen Gestein.

Völlig erschöpft, ausgekühlt und blutend liegt Galahad am Ufer. Monty ist sehr besorgt um ihn und streichelt mit seinen Flügeln zart und mit viel Gefühl über seine Wunden. „Ich bin gar nicht der starke Ritter“, erkennt Galahad. „Und ich finde das schön, auch einmal bedürftig zu sein.“

Montys Berührungen, seine Federn auf der Haut sind Balsam für Galahads Seele. „Komm wir gehen ein Stück weiter, da scheint die Sonne, da kannst du dich wärmen“, schlägt Monty vor. In der wärmenden Sonne liegend kommen in Galahad tausend Gedanken hoch. Er erkennt, dass er nie an sich, sondern immer nur an andere gedacht hat. Zuwendung und Empathie haben ihm dennoch immer schmerzhaft gefehlt.

Am Fuß des Bergs der Heiligen Sieben

Die beiden Freunde wandern weiter und bald haben sie ihr Tagesziel erreicht, den Fuß des Bergs der Heiligen Sieben. Morgen schon werden sie auf dem Gipfel stehen, um das heilbringende Ulcuskraut zu pflücken.

Die Abenddämmerung bricht herein und Monty meint: „Komm, lass uns ein Lagerfeuer machen und Käse essen. Gesagt – getan. Völlig satt begeben sie sich spät in der Nacht zur Ruhe, Monty wieder in Galahads Arm geschmiegt. So entspannt und sorglos wie in dieser Nacht hat Galahad seit langem nicht mehr geschlafen. Am Morgen fühlt er sich ausgeruht und frisch. Obwohl er am Vorabend reichlich Käse gegessen hat, verspürt er keinerlei Magenschmerzen und auch die Rückenschmerzen sind wie weggeblasen.
„Das alles habe ich der Begegnung mit dem kleinen Raben Monty zu verdanken. Ich habe ihn mittlerweile so lieb gewonnen und kann gar nicht glauben, wie weich und empfindsam ich eigentlich bin. Diese Freundschaft ist so unendlich wertvoll für mich geworden.“
Galahads Gedanken wurden unterbrochen als Monty sagte: „Komm, wir müssen los.“

Am Ziel

Der Aufstieg zum Berg ist nicht so beschwerlich wie vermutet und deshalb sind sie schon nach ein paar Stunden auf dem Gipfel angelangt.
„Monty mein Freund, ich bin angekommen“, ruft Galahad glücklich und aus vollem Herzen. „Nicht nur hier, sondern auch endlich in meinem Leben. Jetzt erst höre und verstehe ich, was mir meine Seele durch die Magen- und Rückenschmerzen mitteilen wollte. Ich weiß jetzt, was wichtig ist, um gesund und glücklich zu leben. Danke lieber Monty für deine Freundschaft. Das duftende Ulcus-Kraut kann hier in seiner Schönheit stehen bleiben. Ich brauch es nicht mehr!“

Könntest du Galahad sein?

Geht es dir ähnlich wie Galahad? Bist du im Hamsterrad aus Aufopferung für andere und Pflichtgefühl gefangen? Plagen dich Schmerzen und gleichzeitig die Sehnsucht, frei zu sein?
Gerne kannst du dich an mich wenden und gemeinsam treten wir die Reise in dein Inneres an und schauen, was alles in dir schlummert und (noch) nicht gelebt werden darf.

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