Der Weg des Paares

Die Liebe ist ein Geschenk, von dem wir zunächst nicht wissen, was es alles enthält. Viel Unbewusstes spielt dabei eine Rolle – unsere Träume, aber auch unsere Traumen, sprich unsere seelischen Verletzungen. Trifft uns Amors Pfeil, befinden wir uns zunächst im Rausch der Emotionen. In meinem Blogbeitrag zeige ich den Weg auf, den das Paar von der ersten Verliebtheit bis zur beständigen, tiefen Bindung zurücklegen muss.

Im Gefühlsrausch

Wir kennen alle das Gefühl, frisch verliebt zu sein. Emotionen fluten unser Bewusstsein, wir betrachten die Welt durch die rosarote Brille der Verliebtheit. Alles um uns wird bunter und schöner. Dem Gefühl der Liebe können wir uns nicht entziehen, genauso wenig können wir sie jedoch erzwingen.

Ob und wie uns Amors Pfeil trifft, hängt auch mit unserem Unterbewusstsein zusammen. Tragen wir mehr Trauma als Träume tief in uns, wird es schwer für uns, die Nähe zu einem geliebten Menschen zuzulassen. Hier sind wir auch geprägt von frühkindlichen Erfahrungen und wie wir die Bindung zu unseren Eltern erlebt haben. Meist sind wir uns dessen jedoch nicht bewusst.

Es bedarf eines fortschreitenden Prozesses, damit aus der ersten Verliebtheit auch Bindung und Verbundenheit entstehen kann.  

Die kritische Nähe

Die kritische Nähe stellt eine Grenze dar, innerhalb derer ich mich noch gegen die Beziehung entscheiden kann, weil ich ganz klar die Schwierigkeiten sehe, die damit verbunden sind. Das können zum Beispiel zu große Unterschiede zwischen den Partnern sein, die einer harmonische Verbindung im Weg stehen.

Überschreite ich jedoch diese Grenze, entscheide ich mich für die Beziehung – bewusst oder auch unbewusst. Der Weg als Paar beginnt. Ab jetzt bedeutet eine Trennung einen intensiven und leidvollen Trauerprozess.

Problemphase: Ich will wissen, wer der mein Gegenüber wirklich ist

In dieser Phase drängen die schmerzhaften oder gar traumatische Erfahrungen beider Partner ans Tageslicht. Das kann zu Krisen und großen Problemen führen. Gleichzeitig besteht die Hoffnung, diese Probleme gemeinsam zu bewältigen. Scheitert das Paar an dieser gemeinsamen Aufgabe, kann eine enorme Enttäuschungswut entstehen und die Partner geben einander die Schuld daran.

Im besten Fall wächst man als Paar daran und setzt den gemeinsamen Weg fort.

Partnerschaft als Aufgabe und Weg

Gemeinsam mit dem Partner wollen wir schaffen, was wir allein nicht hätten erreichen können. Um beispielsweise ein Kind zu bekommen, brauchen wir Ei- und Samenzelle.

Auf dem gemeinsamen Weg bleibt es nicht aus, dass der Partner an unsere wunden Punkte rührt und umgekehrt. Das führt nicht selten zu Streit und schmerzlichen Problemen und Krisen. Die Aufgabe lautet nun, eine gemeinsame Lösung zu finden und wahrhaftig zu kommunizieren. Das Ziel sollte sein, gemeinsam einen Weg zu finden, die Beziehung für beide erfüllend zu gestalten. Es nützt nichts, wenn ein Partner die Zähne zusammenbeißt und zurücksteckt.

Ist diese Aufgabe geschafft, sind kommt man als Paar in die sogenannte Tiefenphase. Es entsteht eine stabile Basis und tiefes Vertrauen ineinander und in die Beziehung. Beide Partner wissen: Wir haben etwas Großes zusammen geschafft und sind gerne zusammen.

Beziehung ist Dynamik

Die Tiefenphase wird nicht ewig währen, denn die Dynamik unseres Unterbewussten setzt immer wieder neue Energien frei und stellt eine Beziehung immer wieder vor neue Herausforderungen.

Letztlich ist es die Begegnung in der Tiefe, die aus zwei Menschen ein echtes Paar werden lässt. Dabei werden tiefe Schichten im Unbewussten der Partner aktiviert und aufgewühlt. Es entstehen jedoch gleichzeitig Erwartungen an den Partner. Kann er diese nicht erfüllen, können Hass und Aggression entstehen (Gewalt in der Partnerschaft).

Das Video „Der Mythos von Amor und Psyche“ zeigt sehr schön, welche Aufgaben und Hindernisse bewältigt werden müssen, um wirklich zum Paar zu werden.

https://www.youtube.com/watch?v=Gjj_-CPxjCM

Wenn ihr auf diesem Weg Unterstützung braucht, kann ich euch gerne dabei helfen, eure Aufgaben zu lösen, um gemeinsam erfüllt und glücklich zu leben.