Bei Redewendungen den Durchblick behalten

Bei Redewendungen den Durchblick behalten

„Du verzettelst dich doch jeden Tag!“ - Hörst du das öfters? Jeden Tag begleiten uns Sprichwörter, ohne dass wir oft die Bedeutung kennen. Woher kommen eigentlich diese Sprichwörter und was bedeuten sie denn nun wirklich. Damit du den Durchblick behältst und lernst etwas „aus dem Ärmel zu schütteln“ statt sich zu verzetteln, habe ich dir heute diesen Blog mit Feuer und Flamme gebracht.

 

Bedeutung und Herkunft

Sprichwörter sind in unser aller Munde und werden stetig verwendet. Sie sind aussagekräftige, in Sätze verpackte Lebenssituationen und Erfahrungen. Die Gewohnheit von uns Menschen wichtige Dinge auch in der Sprache möglichst simpel und bedeutsam weiterzugeben, hat uns zu diesen Sprichwörtern gebracht. Bereits im 12. Jahrhundert gibt es erste Aufzeichnungen die belegen, dass man schwierige Sachverhalte durch einfache Sprichwörter auf den Punkt bringen wollte. Um als Zuhörer die Bedeutung der Redewendung zu verstehen und zuordnen zu können, benötigst du meistens ein bestimmtes Hintergrundwissen. 

 

Bekannte Redewendung 

Welche die bekanntesten Sprichwörter sind, woher diese stammen und welchen psychologischen Hintergrund diese eigentlich haben, werden wir uns jetzt anschauen:

„Viele Köche verderben den Brei“

Die Redewendung entstand, als in Frankreich der Brei des Königs durch zu viele Köche verdorben wurde.
Damit ist gemeint, dass wenn sich zu viele Menschen um eine Sache kümmern, nichts Gutes dabei rauskommen kann. Jeder versucht sein Bestes mit einzubringen und das Ziel nach seinem Weg zu verfolgen. Doch entscheidend ist es eigentlich im Team zusammenzuarbeiten und nicht gegeneinander.

 

„Du bist ja keinen Pfifferling wert“

Dieses Sprichwort beruht darauf, dass Pfifferlinge früher ein wertloses Gut waren.
In der Psychologie können wir es auf unseren Selbstwert beziehen, welcher hier leidet. In der Beurteilung darüber wieviel jemand wert ist, wird der eigene Selbstwert oft an diese Wertung angepasst.

 

„Ich habe vor Angst die Hosen voll“

Die Herkunft ist aus dem 17. Jahrhundert in der ein Königsdiener sich vor Angst in die Hosen gemacht hat.
Doch warum passiert so etwas wie Angst und was bedeutet sie? In Wahrheit gibt es nur eine Angst - die Todesangst. Wenn wir vegetativ vor Angst reagieren, dann weil unser Leben bedroht ist. Doch wenn wir sagen, wir haben Prüfungsangst, steckt dahinter eigentlich die Angst vor dem Versagen. Oder wenn wir Angst haben verlassen zu werden, die Angst vor dem Alleinsein. Diese Hintergründe sollten in erster Linie bei Angstzuständen näher begutachtet werden. 

 

„Du bist ne beleidigte Leberwurst“

Entstanden ist das Sprichwort durch einen Metzger, der viele Würste kochte und alle Würste, die nicht so lange brauchten aus dem Kessel nahm. Die übrige Leberwurst war beleidigt und platze vor Wut.
Die Wut in uns die uns zum Platzen bringt entsteht durch fehlende Abgrenzung. Die Urwörter Ja und Nein geben Ausdruck für unsere Bedürfnisse. Missachtest du diese selbst oder werden sie missachtet, entsteht eine unstillbare Wut, die durch ein Ablassventil nach draußen muss.

 

„Jemanden impfen“

Die Herkunft entstand durch die vielen Seuchen und die Pest, die das Land heimsuchten. Durch die ersten Impfungen entstand ein schützendes Medizinprodukt, auf das heute noch gebaut wird.
Verstehen können wir in der Redewendung, dass wir jemandem klar machen, was er zu sagen hat, wie er sich zu verhalten hat. Man schreibt quasi jemandem vor, wie er sich zu formen hat, damit er ins Gesamtbild passt, denn das „impfen“ schützt ihn. 

 

„Ein Indianer kennt keinen Schmerz“

Das Sprichwort stammt nicht von den Indianern selbst, es wird lediglich in Deutschland verwendet und stammt aus dem Buch „Schatz im Silbersee“ von Karl May, welcher über Indianer hunderte Bücher schrieb.
Hast du diesen Satz schon einmal von deinen Eltern gehört? Was hast du dabei gefühlt? Es ist sehr deprimierend als Kind keinen Schmerz kennen zu dürfen. Tatsächlich kann es nicht nur schwerwiegende Selbstwertprobleme, sondern auch Gefühlsunterdrückungen auslösen, den Kindern als Vorbild einen „schmerzlosen“ Helden zu geben. Jeder Mensch braucht Emotionen und das Ausleben dieser, um sich selbst und das Verhältnis zu Anderen kennenzulernen.

 

Das Einsetzten

Nachdem du ein paar Redewendungen deren Herkunft und Bedeutung kennengelernt hast, fällt es dir bestimmt leichter, neutral an diese heranzugehen und auch den Hintergrund zu verstehen. Oft werden diese unbewusst verwendet, ohne jegliche Ahnung von Bedeutung. Nun kannst du deinen Freunden zeigen wieviele Pfifferlinge sie wert sind und Ihnen auf die Sprünge helfen.

 

Eine psychologische Beratung kann dir helfen deine versteckten Programme zu erkennen und diese aufzulösen.

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