Asthma - der unterdrückte Schrei nach der Mutter

Asthma - der unterdrückte Schrei nach der Mutter

Unter Asthma versteht man eine chronische Entzündung der Atemwege, die sensibel auf Reize reagieren und sich dabei verengen. Diese Reize können in Form von Pollen, Obst oder Nüssen auftreten, aber auch psychischer Stress und Überanstrengung können die Krankheit verursachen. Dabei kann der Stress schon in der frühesten Kindheit auftreten – wenn zum Beispiel die Mutter das Kind dominiert und ihm – im wahrsten Sinne des Wortes – „keine Luft zum Atmen lässt.“

 

Asthma – ein echtes Wunschkind?

Asthmas Mama ist mit ihm im siebten Monat schwanger. Sie ist sehr erfolgreich im Beruf, eine gepflegte Erscheinung und sehr figurbewusst. Asthma ist ein echtes Wunschkind und von den Eltern heiß ersehnt. Hier im Bauch seiner Mutter ist er gerade sieben Monate alt. Zu diesem Zeitpunkt hat ein Ungeborenes bereits ein Gedächtnis und es kann Eindrücke speichern.

Die Mutter hat sehr lange unter Schwangerschaftsübelkeit gelitten und sich viel übergeben müssen.  Auch hat sie Angst, in der Schwangerschaft zu viel Gewicht zuzulegen. Asthma ist irritiert von dieser Ambivalenz. Seit Tagen fragt er sich: „Bin ich wirklich erwünscht oder eher nicht? Soll ich leben oder nicht?“ Diese Gedanken nehmen ihm fast die Luft zum Atmen. „Naja, zwei Monate noch und dann werde ich leben und frei atmen“, dachte er.

An einem sonnigen Septembertag war es so weit. Asthma erblickte in den frühen Morgenstunden das Licht der Welt. Voller Hingabe kümmerte sich seine Mama um ihn. Es war der schönste Tag im Leben seiner Eltern.

 

Ein Jahr später

Nachdem ein Jahr vergangen war, stellte Asthma immer wieder fest, dass die Eltern ihn nicht einfach sein lassen konnten, sondern immer etwas von ihm wollten beziehungsweise ihn teilweise wie ein Püppchen behandelten. So wurde er immer komplett umgezogen, wenn die Kleidung verkleckert war, damit er wieder perfekt und farblich abgestimmt im Kinderwagen saß.

Seine Eltern legten auch feste Essenszeiten fest – egal, ob er zuvor hungrig war. Denn vor allem die Mutter hatte Angst, dass ihr Sohn zu dick werden könnte.

Mittlerweile kann Asthma auch schon laufen und entwickelt immer mehr Neugier und Interesse an seiner Umwelt. Doch mit anderen Kindern spielen darf er nicht. Das macht ihn traurig und er hat das Gefühl, dem Willen der Eltern hilflos ausgeliefert zu sein.

Eines Nachts im Winter

Eines Nachts im Winter wacht Asthma in seinem Bettchen auf, weil er Sehnsucht nach seiner Mama hat. Er holt tief Luft und atmet ein, bis die Lungen mit Sauerstoff gefüllt sind, um nach ihr zu rufen. Doch plötzlich hält er inne: „Soll ich wirklich schreien? Wenn die Mama kommt, will sie bestimmt wieder irgendetwas von mir. Dabei möchte ich doch nur in den Arm genommen werden. Ich glaube, ich lass das Rufen.“

Doch der Sauerstoff in der Lunge ist bereits verbraucht und eigentlich müsste Asthma erstmal ausatmen. In seiner Panik atmet er jedoch reflexartig noch mehr Luft ein, so dass die Muskulatur der Lunge blockiert. Jetzt hat Asthma das Gefühl, nicht mehr atmen zu können und gleich zu ersticken. Er fühlt, wie er die Kontrolle verliert. Voller Schreck kommt seine Mutter ins Zimmer gerannt. Sofort hebt sie ihn aus dem Bett. Sie versucht, ganz ruhig zu bleiben und sagt zu Asthma: „Atme durch den Mund aus, leg deine Lippen locker aufeinander, so dass ein leises Geräusch beim Ausatmen entsteht. Mach dazu einen Torwart, wie beim Elfmeterschießen.“ Schnell gelang es Asthma wieder ein- und ausatmen.

Der junge Mann

In den nächsten Jahren litt Asthma regelmäßig an solchen Anfällen, so auch an seinem 18. Geburtstag. Er feierte mit Freunden auf einer Hütte am Berg der Heiligen Sieben. Sie wollten dort auch übernachten.  Nachdem alle schon schliefen, verweilte er am Mondsee, um den Vollmond auf dem Wasserspiegel zu bewundern.

Plötzlich überkam ihn wieder ein Anfall. Zum Glück hatte er mittlerweile immer sein Spray in Reichweite. So schön die Feier war, irgendwie war ihm alles zu viel. Die Menschen in der engen Hütte, in der man keine Distanz halten konnte, keine Rückzugsmöglichkeit hatte – all das fühlte sich für ihn zu nah an. Er weiß, dass bei jeder Belastung – und sei es auch viel Nähe oder das Gefühl sich anpassen zu müssen – die Anfälle öfter und heftiger werden. Mittlerweile hat er schon resigniert und versucht gar nicht mehr, gegen seine Schwäche anzukämpfen.

Der Anfall ließ nach, die Aufregung begann sich zu legen und schön langsam konnte er wieder ruhig ein- und ausatmen.

Joschua der Wels

Asthma träumt in Gedanken so vor sich hin, als plötzlich aus dem Nichts ein lila Fisch vor seinen Füßen landet. Sein Herzschlag ging auf 100, so heftig hat er sich erschrocken.

„Ich bin der Wels Joschua und ich lebe hier schon seit achtzig Jahren - also lange vor deiner Zeit. Viele Monde habe ich hier im Wasser sich spiegeln sehen. Meine Vorfahren haben mir erzählt, dass Tantalus, der Sohn des Zeus, von quälenden Leiden gepeinigt wurde. Er stand mitten in einem Teich und das Wasser spielte um sein Kinn. Er hatte brennenden Durst und konnte jedoch den Trank, der ihm so nahe war, niemals erreichen. So oft er sich bückte und den Mund gierig ins Wasser tauchen wollte, entschwand die Flut sofort. Der dunkle Boden erschien zu seinen Füßen und der See schien plötzlich ausgetrocknet zu sein. Bei dir ist es ähnlich. Als der älteste Wels vom Mondweiher möchte ich dir gerne folgende Botschaft mitgeben:

Du willst dein Defizit von Nähe nachholen und zugleich verspürst du Angst und alles wird schnell zu nah für dich. Du nimmst Reißaus, aber sofort meldet sich dein Bedürfnis nach Nähe wieder. Das ist zwiespältig und gleichzeitig ein Teufelskreis!

Wenn du bei dir selbst bleibst, kannst du in Gegenwart von anderen die Nähe genießen und trotzdem für dich allein sein. Deine Unabhängigkeit ist nicht gefährdet. Du bist frei!“

 

Hast du auch manchmal das Gefühl, nicht mehr frei durchatmen zu können, weil viel Ballast auf dir liegt? Dann kann eine psychologische Beratung für dich hilfreich sein.

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